Die kulturelle Vielfalt in Quartieren spiegelt sich auch in unterschiedlichen Wohnvorstellungen und Alltagsgebräuchen wider. Diese Unterschiede bergen mitunter ein hohes Konfliktpotenzial. Das gilt für Hausgemeinschaften, Nachbarschaften ebenso wie für Quartiere. An dieser Stelle ist die institutionalisierte Mieter:innenbetreuung vor Ort eine wichtige Schlüsselposition. Aufgrund der Größe der Stadt Singen gibt es solch ein niederschwelliges Sozialmanagement bislang nur ansatzweise bei den beiden Baugenossenschaften und größeren Privatvermieter:innen.
Obwohl keine planerischen oder gesetzlichen Instrumente existieren, sind in Singen doch keine ausgeprägten Segregationen festzustellen. Die räumliche Ballung des sozialen Wohnungsbaus in der Vergangenheit begünstigt jedoch bestimmte Herausforderungen durch große kulturelle Heterogenität und soziale Benachteiligung. Dies erhöht die Gefahr von kulturellen Polarisierungen und Abgrenzungen. Gleichzeitig gibt es in diesen Quartieren und mit den dort aktiven Quartiersakteur:innen (Leiter:innen von Kindertageseinrichtungen, Schulsozialarbeiter:innen, Familienberater:innen, Integrationsmanager:innen, Migrationsberater:innen, Sozialberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände usw.) eine beträchtliche Erfahrung in der Integrationsarbeit, die daran arbeiten das Miteinander verschiedener (ethnischer) Gruppen gelingend zu gestalten. Die Zusammenarbeit zwischen und mit ihnen zu stärken sieht die Stadt Singen als zentralen Erfolgsfaktor für das Miteinander im Quartier.